Die „besonderen Bewegungen“ des Pferdes, reflektieren sein Wesen, die ausgeprägte Sensibilität des Pferdekörpers, sein Verhalten – das durch seine Sinneseindrücke ausgeprägt wird – und die Schönheit seiner natürlichen Bewegungsmöglichkeiten. Deshalb ist Variation und Vielfalt im Entwicklungsprozess des Pferdes nicht nur eine Besonderheit der Natur – sondern auch die aufbauende Basis einer Pferdeausbildung, die das „Schulungsprogramm der Natur“ als Vorbild hat.
Auch wenn es noch nicht der übliche Weg ist, beim Pferd Bewegungsvariationen, eine Kultur des Miteinanders, des Respekts, des Verständnisses und der Vielfalt zu entwickeln… Und auch wenn es noch Menschen gibt, die weiterhin davon überzeugt sind, dass es den natürlichen Anlagen des Pferdes nicht schadet, sich auf Kosten des Pferdes durchzusetzen…
Gerade dann ist es wichtig, auch die Sichtweise der Natur zu kennen.
Ich möchte Sie deshalb einladen, mit mir die faszinierende gegenseitige Wechselwirkung genauer anzuschauen, die das Pferd mit dem Menschen eingehen kann – und die deshalb auch die Beziehung zum Menschen in seinem Grundsatz bestimmt. Für viele werden diese Feinheiten neu und erstaunlich sein, aber Sie werden durch den veränderten Fokus, den „Bewegungsraum“ des Pferdekörpers – aber auch den „Bewegungsraum“ ihres Körpers – auf ganz anders wahrnehmen.
Versprochen!
Selbstwahrnehmung macht Körpersicherheit. Und Körpersicherheit macht Gleichgewicht. Das gilt für beide – für Pferd und Mensch. Sie bekommen durch die BIOMOTORIK eine Vorstellung davon, was uns eigentlich mit dem Pferd verbindet, welche Potentiale im Pferd zu dieser gegenseitigen Wechselwirkung – und nicht zuletzt in uns selbst, angelegt sind. Es entstehen daraus…
…die besonderen Bewegungen des Pferdes
Es werden in der Zukunft nicht erlernte Verhaltensmuster und an-dressierte Bewegungen des Pferdes interessant sein, sondern es wird wichtig werden, wie wir mit den Unsicherheiten und Ängsten des Pferdes und dem zunehmenden Stress, dem das Pferd ausgesetzt ist, umgehen können. Ein Beherrschen des Pferdes und ein „auf geht’s”-Laufenlassen und schauen, dass man auf dem Pferderücken bleibt – wie das vielleicht noch in meiner Kindheit der Fall war – ist heute bei den beengten Lebens- und Bewegungsräumen, gar nicht mehr möglich.
Jedenfalls nicht, ohne sich selbst, das Pferd und andere zu gefährden.
Deshalb werden es nicht mehr die künstlichen, antrainierten Bewegungen sein, die man einmal am Tag trainiert, sondern es werden DIE BESONDEREN BEWEGUNGEN sein, die den Alltag begleiten, und in denen sich das Pferd genauso wohl und sicher fühlt, wie auch der Mensch auf seinem Rücken. Nur in der tiefen Verbundenheit der Körper kann das enge Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Mensch entstehen, das sich in den gemeinsamen Bewegungen widerspiegelt.
Ich habe diese Bewegungen DIE BESONDEREN BEWEGUNGEN genannt.
Die äußeren Anreize der Natur sind mittlerweile zu gering – und durch zu viele künstliche ersetzt worden, um die Funktionsfähigkeit des Pferdekörpers erhalten zu können. Wir Menschen werden in Zukunft dem Pferd die Natur ersetzen müssen – die es so dringend für eine gesunde Ausprägung seines Körpers benötigt. Wir können uns dazu am „Schulungsprogramm“ der Natur orientieren, die aus Bewegungsfreude, Bewegungsvielfalt und der Interaktion besteht.
Aufmerksamkeit und das Engagement für die „kleinen“ Bewegungen des Pferdes
In der auch für das Pferd sehr schwierigen Welt des Menschen, werden wir uns so verhalten und agieren müssen, damit es den Bewegungen und dem Körper des Pferdes guttut, aber auch wie es in seinen genetischen und angeborenen Fähigkeiten und Bedürfnissen abgeholt und gefördert wird.
Denn auch das Pferd lässt sich nur eine begrenzte Zeit kontrollieren und seine Bewegungen nur kurze Zeit unterdrücken. Ob das moralisch vertretbar ist, muss jeder selbst entscheiden. Genau aus diesem Grund werden wir uns aber immer mehr mit seinen Ängsten, Spannungen und Unsicherheiten auseinandersetzen und beschäftigen müssen. Und die lassen sich ganz sicher nicht vermeiden, indem man die Pferdebewegungen durch Festhalten und Zuschnüren erstickt und Sinneseindrücke betäubt.
Eine befreiende und verbindende Kraft
Das gemeinsame Körperspiel zwischen Mensch und Pferd in den „biomotorischen Übungen“ ist deshalb von Anfang an, alles andere als eine „Sinn“-lose Beschäftigungstherapie des Pferdes. Im Gegenteil – die Sinneseindrücke, die das Pferd dabei sammelt, werden zur körperlichen Basis, mit den das Pferd seine Defizite selbst wahrnehmen kann – um sie dann zu regulieren und auch zu verändern.
WIR als Mensch können nur die Bedingungen dazu schaffen. Aber aus dieser Einsicht heraus erwächst ein anderes und richtigeres Handeln und Agieren des Menschen. Außerdem löst das gemeinsame, spielerische Erkundungsprogramm, das Pferd aus seinem reflexhaften Alarmsystem und der Überlebensstrategie seines Körpers – aus der Umklammerung der „unbewussten Reflexe“ – die ganz sicher stärker wirken, wie jedes antrainierte konditionierte Gehorsam- und Gewöhnungsverhalten (das werden viele bestimmt schon unangenehm kennen gelernt haben).
Durch das „Schulungsprogramm der Natur“, durch die körpersichere Begleitung und Abstimmung mit dem Menschen, kann das Pferd verspannte, festgehaltene Bewegungen in federnde und „bewusste Bewegungen“ wandeln. Nur die starken und gestärkten eigenen, inneren Bewegungen des Pferdes führen den Körper zu der tragfähigen Körperplastizität. Und lassen dabei – so ganz nebenbei, spielerisch und mit viel Bewegungsfreude – die BESONDEREN BEWEGUNGEN entstehen, von denen ich eingangs gesprochen habe.
Vielleicht denken Sie jetzt: „BESONDERE BEWEGUNGEN? Das ist doch nur was für „gute Reiter“. Stimmt, das wäre auch was für „gute Reiter“, damit bei ihren guten Fähigkeiten auch das Pferd mit seinen Bewegungen glänzen kann. Aber eben nicht nur.
Ich möchte Ihnen gerne zeigen, wie das geht, das Pferd aus der Betäubung seiner Sinneseindrücke zu holen, ich möchte Ihnen gerne beweisen, dass wir nicht mehrere Reiterleben brauchen, um ein „reitbares Pferd“ zu bekommen. Ich möchte Ihnen präsentieren, dass es eigentlich ganz einfach ist, den Weg der BESONDEREN BEWEGUNGEN zu gehen. Und warum ist er einfach? Weil die BIOMOTORIK der ursprüngliche Plan des Pferdekörpers ist.
Habe ich bei Ihnen einen Nerv berührt? Dann begleiten Sie mich doch einfach weiter durch die BESONDEREN BEWEGUNGEN des Pferdes. Mein Ziel ist es, nicht nur dem Pferd die Bewegungen zu erleichtern, sondern es vor allem IHNEN zu ermöglichen, dass SIE Ihr Pferd zu seinen BESONDEREN BEWEGUNGEN führen können.
Das „wie geht das“ – das müssen WIR lernen. Nicht das Pferd.
Und dazu möchte ich gerne mit meinen Erfahrungen und meinem Wissen beitragen.
Ihre Monika Buhl
PS: noch etwas! Die BESONDEREN BEWEGUNGEN durch Bewegungsfreude, Interaktion und Bewegungsvielfalt zu entfalten ist viel einfacher – als Bewegungseinschränkungen, Ängste, Unsicherheiten und Verhaltensstörungen zu „reparieren“.