Reiterschulung Folge II – das Reiten das aus dem Körper kommt

Endlich, endlich findet Sie statt: die Folge II der „Reiterschulungen“ in 74889 Ehrstädt, bei der es um die „reinste“ Form des Reitens geht: das Reiten, dass über die Motorik der beiden Körper entwickelt ist…

Reiterschulung Folge II – das Reiten das aus dem Körper kommt

Wenn wir einen Vorhandlastigen Pferdekörper mit Last belasten, entstehen Missverständnisse. Also ging es in der ersten Folge der Reiterschulung darum, den eigenen Körper bewegungsfähig zu machen, um das Pferd aus seiner Vorhandlastigkeit zu holen. Es ging um den zentrierten Körpersitz, der das Genick des Pferdes und seine Schulter entlasten kann, damit es von hinten angehen kann, um sich selbstwirksam über den „Centralhebel“ seiner Wirbel aufzurichten.

Ihr Körper ist bereit zum Reiten

Da Biomotoriker die Puristen unter den Reitern sind – und keine Techniken und Mechaniken auf dem Pferd brauchen, um die „Reitbeziehung“ zum Pferd zu finden, ist  es selbstverständlich, den eigenen Körper weg von Alltags- und Gewohnheitsmustern und hinein in reitfähige Bewegungen zu bringen und die Einfühlsamkeit für das Pferd immer wieder zu schulen.

Darum geht es in der zweiten Folge der „Reiterschulung“

In der Folge I der Reiterschulung entstand die Grundlage ihres zentrierten Körpers. Nun geht es um Reitbewegungen, bei denen Sie die zentrierte Aufrichtung brauchen, um sich immer besser und feiner mit der Pferdebewegung abzustimmen. Die Federung ihrer Hand entscheidet, ob Sie den Unterhals des Pferdes ansprechen oder ob sich die Halswirbel aufrichten können. Die Balance des Pferdekopfes entscheidet, ob das Brustbein angehoben wird oder sich absenkt und über die Zungenbein-Kiefer-Kiefergelenke den Anschluss an organische Bewegungen herstellt.

Ihr Körper kann sein aufgerichtetes Gleichgewicht immer besser der Schwerkraft anvertrauen und damit den Zusammenhang des Pferdekörpers herstellen. Ihre Koordination kann spielerisch das Gleichgewicht verlagern, das sich leicht und mühelos anfühlt. Das ist gut so, denn die Hand muss die Kieferbalance ersetzen, die das Pferd durch feststehende, fixierte Gebisse verloren hat

Ihre nun von ihrer Spannung entlasteten Arme halten das freiliegende Mundstück des Pferdes in einer schönen Balance, damit das Pferd in den Ganaschen die Möglichkeit hat, seinen Kopf frei  zu platzieren. Die Federung ihrer Handgelenke setzen sich über das Maul ins Genick fort und die Ohrspeicheldrüse bekommt genug Raum für ihre wichtige Regulierungsarbeit im Pferd.

Die Pferdezunge, die das freiliegende Mundstück gut anheben kann und damit die Zungenbein-Tätigkeit aktiviert, löst die Spannungen des Kiefergelenks und das Zungenbein kann munter mit dem Becken des Pferdes korrespondieren. Also bereiten ihre Hände alles vor, was das Pferd zu einer durchlässigen Bewegung braucht und weil ihr Körper die Bewegung im Pferderücken nun nicht mehr durchbricht, wird die Vernetzung zu organischen Bewegungen geschaffen.

Starrheit ist eine der Hauptsünden beim Reiten

Aber zum Glück hat sich ja seit der ersten Reiterschulung ihre Körpervorderseite verlängert. Ihr vorher runder Rücken hat sich entspannt und in eine ausbalancierte Aufrichtung gewandelt. Und der eine oder andere Zugschmerz in ihrem Körper hat sich durch die ausgeglichenen Strukturen wie durch Zauberhand aufgelöst. Durch die elastisch gestreckte Hüfte in der Aufrichtung können Sie ihr Becken und damit ihre Gesäßmuskulatur besser und äußerst variantenreich nutzen.

Sie bemerken, dass ihr Sitz immer gelassener und trotzdem dynamisch wird. Als er festgehalten und statisch war, sich organisch nicht bewegen konnte und äußerlich über Spannung gehalten wurde, haben Sie eine statische, reflexhafte Alarmreaktion ihres Nervensystems ausgelöst. Die Wirkung ihrer Muskeln war jede mögliche Art von Festhalten – am Zügel, Rücken oder im Genick.

Durch die „Placements“ sind Sie schnell zu einem ausbalancierten Gleichgewicht gekommen, das ihr Körper immer selbstverständlicher einnehmen kann. Der Bewegungsradius ihrer Schulter und das „Turnout“ ihrer Oberschenkel hat sich erweitert, weil auch diese Strukturen begonnen haben, sich auszugleichen. Nun beginnen Sie auch mit ihrem Placement zu spielen.

Vergessen Sie „treiben“!

Nachdem Sie kennengelernt haben, wieviel Leichtigkeit in ihrer verlängerten Körpervorderseite steckt, finden Sie nun immer neue zusammenwirkende Strukturen, die sich noch leichter beim Angehen und Anhalten ihres Pferdes anfühlen. Ihre Beckenbalance können das Angehen von hinten nicht nur vertiefen, sondern geradezu „am Bein“ elektrisieren, so sind auch die Rippen des Pferdes fähig mitzugehen, sich zusammenzuschieben und die Zwerchfellatmung aktivieren.

Mit ihrem Körper lösen Sie das Pferd von seinen muskulären „Fesseln“…

…ganz ohne Stress und den verschiedenen Varianten von verspannender Druckbelastung. Und dank des „Reminders“ können auch Sie ihre Körperseiten elastisch zusammenschieben, aufmachen und das Pferd auch bei gebogenen Linien wunderbar unterstützen. Die weiche Verbindung zwischen Ober- und Unterkörper über den Rippen, befreit ihre Beine, die lässig den Pferdeleib in seinen elastischen Rippen begleiten. Sie können Ihrem Pferd nun einen „körperoffene“ Körpersitz anbieten und das Pferd fühlt sich unter ihnen pudelwohl.

Sie haben gemerkt, wie automatisch sich ihre Beckenbewegung sich in den Pferderücken einfügt und wie deutlich spürbar dadurch sein Rücken „entspannt“. Für das Pferd bedeuten diese freien Bewegungen, dass es spüren kann, wie seine Wirbel die Lösung für festgehaltene und oft schmerzenden Bewegungen ist, die sein Verhalten negativ verändert haben. Nun „passieren“ die gemeinsamen Bewegungen einfach.

In der zweiten Folge der Reiterschulung geht es um den Prozess des Reitens, bei dem das Pferd seine Bewegungen – mit ihnen zusammen finden kann – seine Potentiale entdeckt und seine Fähigkeiten, die ihr Pferd so einzigartig machen. Sie erlernen, wie das Pferd in der freien, selbstwirksamen Aufrichtung des Halsgeflechtes, der Versammlungsfähigkeit seiner Rippen, im feinen Federn seines Maules, dass sich ins Genick fortsetzt – begleiten und unterstützen können

Das Pferd tritt aus der „engen Kiste“ der Einbindungen und Bewegungseinschränkungen heraus und richtet sich selbst aus seinem Rücken heraus auf. Sie unterstützen das mit ihrem Reitersitz, der nicht mehr nur die Aufgabe hat, ein zentrierter Körpersitz zu sein, sondern sich gemeinsam und abstimmend mit dem Pferdekörper bewegt. Sie helfen Ihrem Pferd sich aus seinen Defiziten zu lösen, damit sich der Muskeltonus entspannt, das Pferd wieder frei atmen kann und den Boden unter allen vier Hufen spüren und mit ihm „spielen“ kann.

Wir müssen die freien Bewegungen dem Pferd nur zeigen, es darauf hinweisen, damit es sie entdecken kann. Sie helfen der Schulter des Pferdes in der freien Winkelung des Buggelenks, und ihr Körper achtet darauf, die Balance des Beckens zu erhalten, mit der das Pferd seine Hinterhand unter seinen Körper nehmen kann und seine Zwerchfellatmung anstoßen kann.

Die Reiterbewegung zwischen Handgelenk und Hüftgelenk des Pferdes

Sie leiten es immer wieder – in allen möglichen Situationen an, dass es in seinen Möglichkeiten „über den Rücken geht“ – ob sie nun „nur“ Spazierengehen oder anspruchsvolle Lektionen miteinander absolvieren. Das Pferd „verkürzt“ dabei sichtbar seinen Rahmen und findet zu gesunden organischen Bewegungen. Sogar unter dem Gewicht ihres Körpers – der aber nun keine Belastung mehr ist, sondern eine orientierende Vertiefung der natürlichen Fähigkeiten.

Auf dieser Basis bekommt ihr Körper in der zweiten Folge der Reiterschulung eine Menge Ideen und Anregungen, es geht für sie beide darum, sich aus Starren zu lösen, Bewegungsleeren zu überwinden, die Bewegungen in neue Strukturen zu kleiden – aber vor allem darum den Pferdekörper von seinem Stress zu befreien – damit sie ihr Pferd immer feiner und detailverliebter mit ihrem Körper motivieren können. Stress und Spannung schränkt eben ein.

Ihr Körper kann sich vertrauen und erwirbt sich damit seine natürliche, ausbalancierte Präsenz. Sie können sich ja auch immer auf ihr „Placement berufen – und damit lernt auch das Pferd ihren Bewegungen, ihren Händen, Armen und Beinen zu vertrauen – so einfach kann reiten sein, wenn das Pferd zusammen mit seinem Reiter die Leichtigkeit der Bewegungen sucht – und findet

Die „Reiterschulung Folge II“ ist für Biomotoriker, um die eigenen Bewegungen immer wieder zu verfeinern – und natürlich auch für Teilnehmer der ersten Folge.
Falls Sie erst in die „Reiterschulungen“ einsteigen wollen: am 16. November findet in 74889 Sinsheim-Ehrstädt die „Reiterschulung Folge I“ statt.

Die Anmeldung geht wie immer über biomotorik@gmx.de