…für Sie zu Diensten
Wie oft endet die Erfolgsstory des Pferdes, sich mit seinen sanften Fähigkeiten an den Menschen anzupassen, in einer körperlichen Abhängigkeit zum Menschen. Was leider nichts anderes heißt, als dass das Pferd buchstäblich mit Haut und Haaren dem ausgeliefert ist, was der Mensch mit ihm macht. Oder nicht macht.
Bei den explosionsartig entstandenen Varianten an Ausbildungen, Erziehung und Reitthesen in Kombination mit der zunehmenden, nicht wegzuleugnenden Bewegungslosigkeit des Menschen ein gefährlicher Cocktail, der die Fähigkeiten, Bedürfnisse, Vorerfahrungen und auch Hoffnungen des Pferdes so leicht außer acht lässt und gerne alles auf eine Karte setzt – eben auf seine passiven, leeren Muskeln.
Künstliche „von außen“ herbeigeführte Bewegungen, die passive Muskeln „erzeugen“, sind einfach nicht wertvoll genug für den Pferdekörper und seinen Organismus, weil sie die Körperfunktionen nicht „versorgen“. Ganz deutlich wird das beim anaeroben Zustand, in den das Pferd so leicht durch passive, leere Muskelstärkung gebracht wird. Pferdekrankheiten – hausgemacht…
Aber es kommt noch schlimmer für das Pferd. Denn im Vergleich zu in einem Entwicklungsprozess herangereiften und gewachsenen Strukturen, zerstören passive Muskeln die Selbstorganisation und vor allem die so wichtige Selbst-Regeneration des Pferdekörpers, und bescheren dem Pferd durch seinen anaeroben Atemprozess mit schädigenden Einseitigkeiten und Dysbalancen, Verzerrungen, Verschiebungen und Abrieb in Wirbeln und Gelenken – Unsicherheit, Ängstlichkeit, Fluchtbereitschaft und Orientierungslosigkeit
Dieses Herausführen des Pferdes aus seinen „Bewegungsvermeidungen“ ist der erste, so, so wichtige Schritt für alles weitere, was sie mit dem Pferd tun. Denn jede „Einbindung, Verspannung, Vermeidung“ die sich nicht auflöst, halten Sie durch einen passiven Muskelaufbau unweigerlich im Körper fest, in weiterer Folge „zurren“ sie sich noch fester, und die Spirale mit der das Pferd ausgleichen und kompensieren kann wird immer enger. Bis Sie schließlich das Pferd – und zwar egal, was sie mit dem Pferd machen – ob sie es reiten, spazierenführen, „stehen lassen“ oder bewegen – aus seinen natürlichen, biologischen, aeroben Bewegungen „herausführen“. Man braucht keine Kristallkugel – die körperlichen und Verhaltensschädigungen sind dabei vorprogrammiert.
Die Biomotorik des Pferdes – die biologischen, angeborenen Bewegungen des Pferdes helfen Ihnen aus dieser negativ Spirale aus Schädigungen, Festhalten, Korrektur, Spannungen und problematischen Verhalten wieder herauszukommen und eine Beziehung zu ihrem Pferd aufzubauen die nicht nur Ihnen Freude macht, sondern vor allem auch für das Pferd eine wertvolle Begleitung durch seine körperlichen Entwicklungsphasen ist.
Kein Pferd, und schon gar kein junges, völlig allein gelassen und damit auf sich allein gestellt, kann in der Natur überleben. Sogar auch nicht einer sehr abwechslungsreichen Natur, in der es extrem viel mit seinem Körper spielen und seine unterschiedlichsten Bewegungen verfolgen und durchlassen könnte.
Warum?
Weil es wie wir Menschen seine Bewegungserfahrungen in wechselseitigen Bewegungserlebnissen – in der sogenannten Interaktion mit möglichst vielen unterschiedlich alten Artgenossen oder eben anderen Lebewesen angeregt – und damit aktiviert werden müssen. Aber genau dass tun wir in den allermeisten Pferde-Fällen nicht, wenn wir das Pferd in unsere Obhut nehmen.
Um es kurz zu machen, das Pferd durchläuft während seines Körperprozesses Entwicklungsphasen, nimmt die wichtigen Bewegungserfahrungen dabei in die nächste Entwicklungsphase mit und prägt so einen widerstandsfähigen, für jede Bewegung und Herausforderung verfügbaren Körper aus.
Der Mensch kommt ins Spiel
Und da weder die „Natur“ in der heutigen Zeit diese Vielfältigkeit bieten kann, noch die Familienherdengroßfamilie für die Lernphasen des Pferdes bereit steht – müssen wir als Mensch diese Aufgabe ersetzen und möglichst gut (auch im eigenen Interesse) erfüllen. Unser eigenes Interesse besteht darin, dass nur ein Pferd dass eigene Körpersicherheit erworben hat, auch für uns später sicher zum Reiten ist (außer sie wollen Rodeo-Reiten)
Dabei hilft Ihnen die Biomotorik des Pferdes
Damit das Pferd Körpersicherheit erwerben kann – dazu hilft ihnen die körpereigene Biomotorik des Pferdes. Und ich helfe Ihnen gerne bei der Umsetzung der Biomotorik. Über die Jahre habe ich die „biomotorischen Übungen“ entwickelt und so weiterentwickelt dass sie jeder nachvollziehen kann.
Mit den „biomotorischen Übungen“ können Sie ihr Pferd schon mal gut durch die erste Entwicklungsphase bringen. Gleichzeitig bilden Sie das körperliche „Gerüst“ für die zwei weiteren Entwicklungsphasen und sind auch die Voraussetzung für die kadenzierten Bewegungen des Pferdes. Die „biomotorischen Übungen“ orientieren sich an den körperlichen und emotionalen Grundbedürfnissen des Pferdes und versuchen bei allem immer eine Beziehung zu den Handlungen und dem Körper des Menschen herzustellen.
Für alle, die einen bestimmten Bereich in der Tiefe verstehen wollen, wie zum Beispiel den hochinteressanten Kiefer/Zungenbein/Genick-Komplex, die Nasen/Rippen/Zwerchfellatmung von denen so viel – ja fast alles abhängt, die Wichtigkeit der „großen Gelenke“ etc. etc. auch die werden auf der Webseite sicher fündig.
Für ausführlichere Darstellungen wird ein Buch entstehen, aber auch das soll weniger die ja eh bekannten Grundlagen vermitteln, als die merkwürdigerweise oft unbekannten Zusammenhänge. Ohne die man aber bei dem sensiblen, hochkomplexen Pferd so schnell die richtige Richtung verpasst.
Ganz generell: ich unterscheide gerne zwischen leeren, passiven Muskeln und vollen, aktiven. Letztere sind die biologischen – also die, die mit dem ganzen Körper irgendwie zusammenhängen und sich austauschen. Sie sind durchblutet, fein reguliert beatmet und geben, während ihrem Wachstum und ihrer Erweiterung dem Pferdekörper die ersehnte Körperplastizität – mit der das Pferd einfach alles überstehen kann. Damit wird das, wie gesagt sehr sensible, hochemotionale, und sehr komplex aufgebaute Pferd zum widerstandsfähigen Allrounder – also gerade richtig für die nicht immer so gut meinenden und tuenden Hände des Menschen.