Die nächste Reiterschulung

Die nächste Reiterschulung ist am 21. September in 32549 Bad Oeynhausen.
Die Woche darauf dann wieder am 28. September in 74889 Ehrstädt

Der schmiegsame Rückensitz – Sitzfehler und Sitzhilfen

Ohne Zweifel ist der Einfluss des menschlichen Körpers auf Pferdebewegungen viel größer, als sich das die meisten vorstellen. Nur so kann man sich erklären, warum Reiter so nachlässig oder gespannt auf dem empfindlichen Pferderücken sitzen, und damit ihr stärkstes Argument – nämlich ihren Körper- und Bewegungsausdruck verspielen – und gegen Mechanik austauschen.

Wie soll sich das Pferd unter uns fühlen – wenn wir uns selbst unbeweglich und steif fühlen?

Ich gebe zu, der Gedanke, den Reitersitz zu trainieren, ist äußerst verlockend. Genau wie die Muskeln des Pferdes, soll sich ja auch der Sitz verbessern, wenn man eine festgelegte, fixierte Haltung nur oft genug wiederholt. Nur leider wird da die Rechnung ohne den Körper gemacht – denn trainierte Muskeln haben die unangenehme Eigenschaft zu verdichten und Körperteile festzuhalten. Verstärkte Muskeln übernehmen dann, was eigentlich viele feine Strukturen des Bewegungsapparates in ihrem koordinierten Wirken leisten sollten.

„Reiten lernt man nicht in einem Leben“ – stimmt das?

Der Reiter muss dem Pferd zum „richtigen“ Zeitpunkt die „richtige“ Bewegung seines Körpers anbieten können, dazu braucht man langjährige Reiterfahrungen. Sagt man! Aber man kann ja auch jahrelang was Falsches lernen und dann übergriffig werden. Gewohnheitsmuster sind also leider kein Garant für „gutes Reiten“ – denn Reiten ist weit mehr als Bewegung.

Das Reiten nutzt die motorischen Verbindungen von Körper zum Gehirn und zurück

Bleiben wir also bei der Motorik des Reiters die eigentlich eine riesige Menge von neurologischen Verknüpfungen und durchlässigen Verbindungen zu Strukturen und Muskulaturen ist. Mit dem Gehirn verknüpft und als organübergreifende Motorik vom Gehirn gesteuert, sorgen motorische Bewegungen für körperliche Verfügbarkeit, Koordination und Balance. Mittlerweile weiß man, dass weder ein „Gehirntraining“ noch ein „Muskeltraining“, das ersetzen kann.

Am besten schult man reiterliche Motorik außerhalb vom Pferd

Die besten Stall- und Reitmeister der vergangenen Jahrhunderte zeigten, dass man das sensible Körpergefühl – die Motorik des Körpers – am besten außerhalb des Pferdesattels schulen kann. Einerseits um das Pferd vor den Überbelastungen der fehlenden „Reitfähigkeit“ zu schützen – aber eben auch, weil die Bewegungen des Menschen zielgerichtete Stimulierungen erfahren und der Reiter reitbezogene Bewegungen entdecken kann. Diese Tradition und schönes Erbe, um fein koordinierte Reitbewegungen zu lernen, lasse ich in meinen Reiterschulungen wieder aufleben.

Hör auf, im Maul des Pferdes zu ziehen!

Unser reflexhaftes Verhalten hindern uns, auf das Pferd empfindsam einzugehen. Archaische Verhaltensmuster bestimmen so lange die Muskeln, bis man „bewusste“ Bewegungen erlernt, die über das Gehirn laufen. Weil wir uns kein reflexhaft gesteuertes Verhalten auf dem Pferd leisten dürfen, müssen Schultern, Arme und Hände erst den Alltag loslassen können. Und die Beine weder starr abstehen noch krampfhaft angezogen sein, weil sonst das Becken blockiert und das Pferd unter die starre Last des Reiters nicht treten kann (nicht über den Rücken geht).

Alles klar! – bleibt also nur noch die Frage, wie man das macht?

Aufgebaut auf ihre bisherige Motorik, wird ihr Rücken – von Anreizen, Stimulationen und Bewegungsimpulsen der „Placements“ geleitet – immer wieder in eine neue Balance geführt. So kann sich ihr Körper von gespannten und gestressten Bewegungen verabschieden und in wahrnehmende, ausbalancierte Bewegungen begeben, aus denen nach und nach – zusammen mit ihren persönlichen Bewegungserfahrungen, ihr unabhängiger Reitersitz entsteht. 

In der Reiterschulung erlernen Sie keine neuen Bewegungen, sondern eine neue Motorik…

Ihre Bewegungen nutzen dann den positiven Übertragungseffekt. Kann ihr Becken mit der Bewegung ihres Rückens mitgehen, geben ihre Hüftgelenke den Oberschenkelknochen auch den benötigten Bewegungsraum frei – die Beine drehen sich beweglich aus und passen sich fühlend dem Pferdeleib an. Ein Pferd, dass gelernt hat „über den Rücken zu gehen“, nimmt dann das Reiterbecken in seine Rückenbewegung mit – das Reitergesäß verändert dabei aber nicht seine Position, sondern schmiegt sich an, bewegt sich „in sich“ und erzeugt so den „tiefen Sitz“

Die „motorische Grundposition“ garantiert Aufrichtung, Gleichgewicht und Koordination

Der Oberkörper richtet sich dabei aus der Hüfte heraus auf, der Kopf wird vom Oberkörper ausbalanciert getragen, die Arme fallen spannungsfrei aus der Schulter und tragen die Hände so vor dem Körper, als hätten sie etwas Kostbares in der Hand (haben sie auch – das Pferdemaul!)

Feine Bewegungsimpulse stimulieren in dieser Grundposition die Nervenzellen, vernetzen sie und bauen sie weiter aus. Tagtäglich, mit jedem Ablösen eines Spannungsmusters kann man dann neue motorische Möglichkeiten entdecken, das bisherige Bewegungsrepertoire erweitern und so ganz nebenbei auch alte lästige oder schmerzhafte Gewohnheitsmuster auflösen.

Die perfekte Vorbereitung auf den Pferderücken

Von nun an ist ihr Gehirn der Choreograf ihrer „Reitfähigkeit“, der Rumpf- und Hüftmuskulatur genau die Freiheit gibt, um Hände und Handgelenke so einfühlsam einzusetzen, dass sie fähig werden, in das Pferdemaul zu federn. Ihr Gehirn kümmert sich auch um die manipulierbaren „kritischen Zonen“ unseres Körpers, die für feine innere Balance und Aufrichtung zuständig sind.  

Ihre selbstverständliche Bewegungsfähigkeit, bei der sich ihre Wirbelkette in den natürlichen Krümmungen ausbalanciert, wird durch die Strukturen – die nun mit anderen zusammenwirken – erhalten und die Bewegungsfähigkeit ihrer Gelenke kehrt wieder zurück. Bänder, Sehnen und sogar verdichtete Muskeln werden dabei geschmeidiger und koordinierter und erlauben Bewegungsabläufe, die ihr Gehirn eigentlich schon als „nicht ausführbar“ gestrichen hatte.

Die „Placements“, die Sie im Seminar kennenlernen, verändern nicht (und das ist ganz wichtig) ihre Körpermechanik oder greifen durch falsche Bewegungen in Organismus und die Atmung ein, sondern erweitern und verbessern ihre MOTORIK. Mechanische Eingriffe zerstören die feine Aufhängung – aber auch die „Stoßdämpfung“. Genauso wie wir unsere Gelenke und Wirbel dann stören, belasten wir auch das Pferd mit unserem Druck und trainieren unserem Körper Festigkeit

Deswegen ist der unabhängige, in sich ausbalancierende Sitz so wichtig

Wenn die Gewichte des Menschen im Ungleichgewicht sind, auf den Pferderücken drücken oder Richtung Pferdemaul schieben, entstehen nicht nur reiterliche Missverständnisse, sondern anhaltende Schädigungen des Pferdes. Es sollte also in unserem Interesse sein, unseren Druck von oben weitgehend zu minimieren, damit sich das Pferd mit der Belastung des Reiters immer weniger aktiv auseinandersetzen muss und sich seinen Bewegungen bewusst widmen kann.

Das Fazit des Seminars: Bevor der Mensch das Pferd mechanisch in seiner Körpermechanik verändern will, sollte er seinen eigenen Körper gut beherrschen können und im Griff haben.

Der Lerneffekt: Wenn der Mensch aber gelernt hat, mit seinem Körper umzugehen, braucht er gar nicht mehr auf die Körpermechanik des Pferdes einzuwirken. Das ist auch gut so. Denn die übergriffigen Veränderungen werden immer negative Folgen für das Körpersystem und das Verhalten des Pferdes haben.

Ihre Monika Buhl

Ich unterhalte mich vorher sehr gerne mit meinen zukünftigen Teilnehmern. Wie wäre es mit einem kleinen Vorab-Austausch? Meine Tel. Nr. ist 0049 151 619 58339

Hier sind die Details:

Termin:  21. September 2024
Ort:   Bad Oeynhausen
Seminarleitung:  Monika Buhl –  www.biomotorik.eu
Seminarzeit: jeweils 10:00 – 18:00 Uhr
Seminarpreis: 100,– /pro Person

Und falls Sie am 21. September gerade keine Zeit haben, ist hier die Vorankündigung für die nächsten „Reiterschulungen“

28. September in 74889 Ehrstädt bei Sinsheim
16. November in 74889 Ehrstädt bei Sinsheim

Der nächste Schritt in Folge II der „Reiterschulung“, sind dann die „reitbezogene Bewegungen“ die auf der motorischen Grundposition des Reiters „Reiterschulung – Rückensitz Folge I“ aufbauen.

Die Folge II der Reiterschulung – „die reitbezogene Bewegungen“ finden am 19. Oktober in 74889 Ehrstädt statt.