Warum Sie ihr Pferd persönlich nehmen sollten

Überprüfen Sie für sich ihre Einstellung zum Pferd, zu seinen Bewegungen und zu ihren Handlungen: Ihre Einstellung macht es!

  1. Fehlende Orientierung ist für das Pferd eine körperliche Strafe – bieten Sie ihrem Pferd IHREN Körper als Orientierung an. Damit grenzen Sie den Raum um sich herum ein und verkleinern ihn zu einer überschaubaren Größe.

  2. Geben ihm spielerische Grenzen – und verkleinern Sie wiederum den Handlungsraum ihres Pferdes. Je überschaubarer der „Handlungsraum“ des Pferdes ist, desto sicherer fühlt sich das Pferd weil es seinem Körper ungeteilte Aufmerksamkeit geben kann.

  3. Werden Sie sich ihrer wichtigen Rolle als „Vertrauensperson“ des Pferdes bewusst – je „stärker“ und sensibler das Pferd ist, desto ausgeprägter muss das beim Pferd ankommen. Es gibt nichts Gefährlicheres als einen starken Hengst, der dem Menschen kein Vertrauen entgegenbringt, und damit seinerseits die „Führung“ übernehmen muss.

  4. Sie müssen präsent und souverän sein, ohne aufzufallen. Das interpretiert das Pferd in seiner Denkweiseals „Sicherheit“. Sie geben ihm Orientierung.

  5. Sie müssen ihre angebliche „Stärke“ nicht zur Schau stellen. Schreiende,  laute Menschen, und Menschen, die sich selbst etwas beweisen wollen und Forderungen stellen, sind für das Pferd nicht „stark“ – und deshalb nicht anlehnungs- und Vertrauenswürdig.

  6. Ein vertrauensvoller Anführer überblickt die Situation bevor sie eintritt. Machen Sie deshalb die biomotorischen Übungen in kleinen überschaubaren Etappen – damit gar kein Spannungsmoment auftauchen kann – das empfindet das Pferd als souverän.

  7. Diese kleinen Etappen überfordern das Pferd nicht – sie müssen das Pferd weder treiben noch Druck aufbauen, sondern nehmen seine wachsende Bewegungsfreude in Empfang. Ihr Pferd merkt immer deutlicher, dass es um seinen Körper geht, nicht um eine Ausführung von Bewegungen – Sie werden immer glaubwürdiger für ihr Pferd.

  8. Es geht um eine verlässliche Beziehung in der das Pferd Sicherheit empfindet, nicht um Dominanz oder Gehorsam – das wäre destruktiv für die Fähigkeiten des Pferdes. Das bedeutet aber auch für Sie, dass sie ihrem Pferd keine Stärke demonstrieren müssen – sie sind am besten so wie sie sind…den Rest machen die biomotorischen Übungen – die alles im Körper anfordern, was das Pferde zu seiner Biomotorik braucht.

  9. Das Pferd muss sich ihnen sicher sein. Deshalb spielen sie nicht jemand vor, der sie nicht sind. Sie können sich sicher sein, ihr Pferd hat sie eh schon lange „enttarnt“. Also sind sie so wie sie sind – seien sie authentisch – damit kann ihr Pferd umgehen. Die Variationsvielfalt kennt das Pferd (vielleicht nur noch als genetische Erinnerung) aus seiner Familienherde.

  10. Ihr Pferd in seine Biomotorik zu begleiten, heißt nicht, ihm nur Informationen weiterzugeben sondern es bedeutet einen spielerischen Körperaustausch (beim Spiel übernimmt niemand das „Sagen“ – es ist ein wechselseitiges „Zuspielen“ von Informationen – ähnlich wie ein Ping-Pong-Spiel)

  11. Erwecken und stillen Sie die Bewegungsneugier ihres Pferdes, und machen Sie die „einfachen“ biomotorischen Übungen zu etwas besonderem. Zelebrieren Sie gemeinsam die Bewegungen des Pferdes und freuen sich gemeinsam daran (gemeinsame Freude ist besser als Lob)

  12. Machen Sie alles langsam. Je langsamer sie sind, desto besonnener wirken Sie auf ihr Pferd. Auch das gibt dem Pferd Sicherheit und Orientierung.

  13. Mit Langsamkeit hat das Pferd genug Zeit um in seinen Körper rein zuhorchen – damit spricht das Pferd seine Gehirnareale der Bewegung an – und die Nervensysteme beißen an

  14. Zum Guten Schluss: alle technischen und mechanischen Hilfsmittel demontieren Sie als Vertrauensperson und fordert die Aufmerksamkeit auf die Hilfsmittel (dazu sind sie ja gedacht)Deshalb lassen wir zum biomotorischen Training alle mechanischen „Hilfsmittel“ weg.