Handgespräche – wie unsere Hände den Hals des Pferdes runden

Alle großen Meister und Reitweisen der letzten Jahrhunderte haben auf die Feinheit und Fühligkeit der Reiterhände aufgebaut – und das nicht ohne Grund. Wir können dem Pferd auf so feine, verbindende Weise zeigen, wie es sich so bewegen kann, dass sein Körper auch mit uns auf seinem Rücken immer durchlässiger wird, sich das Halsgeflecht aufbaut und den Hals rundet.

Die Bewegungen des Pferdes mit der Hand verstehen

Man glaubt es manchmal kaum, aber in unseren Händen liegt die Fähigkeit zur Weiterleitung von Signalen und zur Herstellung von Verknüpfungen. Mit den praktischen „Handgesprächen“ möchte dieses Seminar daran erinnern, dass die Durchlässigkeit des Pferdekörpers bereits beim Kaumuskel und an der Zunge beginnt und daran, dass unsere Hände, Handgelenke, Finger und Schultern, sehr viel mit den Festigkeiten und Spannungen am Pferdekopf zu tun haben.

Wie unsere Hände den Hals des Pferdes runden können

Es ist so verblüffend, was das kleinste Gramm Leichtheit der feinmotorischen Zügelhände für den Pferdekopf und seine Strukturen bedeuten, so dass man sich allen Ernstes fragen muss, warum Reiten nicht mit der „Ausbildung“ unserer Hände beginnt, um erst die verbindenden Eigenschaften und gefühlvollen Feinheiten unserer Hände kennenzulernen und den Handgelenken anzugewöhnen, das Mundstück des Gebisses im Pferdemaul – unabhängig zum Körper – ausbalancierend zu tragen.

Wenn die Durchlässigkeit ihres Pferdes ihr oberstes Ziel ist…

…kommen Sie gar nicht drum herum, das Pferdemaul zu ihren lebendigen fühlenden Händen einzuladen, an denen sich das Pferd wie selbstverständlich geraderichten kann. Deshalb beginnt das eintägige Seminar damit, die Reaktionen ihrer Zügelhände entsprechend so zu schulen, damit ihre Hände die Komplexität, die Ursachen, das Zusammenwirken – aber vor allem die Auswirkungen am Pferdekopf „begreifen“ können, damit ihre „Hand“lungen und „Handfertigkeiten“ daraus entstehen können.

Sie aktionieren nicht mehr die Reaktionen des Pferdes, sondern reagieren auf seine Bedürfnisse

Unsere Hände dürfen sich nach und nach abgewöhnen, reflexhaft nach hinten zu ziehen, damit wir keine wertvolle Chance verpassen, um sich mit dem Maul des Pferdes zu verbinden. Dazu brauchen wir den Rückhalt des Körpers. Bewegungsfähigkeit ist zwar keine Pille, die man mal so einwerfen kann – doch macht es uns der Körper wirklich sehr einfach, sich wieder von einschränkenden Spannungs- und Gewohnheitsmustern (die man sich im Alltag angewöhnt hat) zu „entbinden“.

Ihre Bewegungsfähigkeit wird mit den „Placements“ gestartet

Also beginnt das Seminar – wie die 2-tägige „Reiterschulung“ auch, mit den „Placements“. Das besonders Schöne an den „Placements“: nicht nur ihr Pferd wird jedes kleinste Gramm Leichtigkeit in seinem Maul spüren, sondern auch Sie lernen Ihren Körper von seiner unverspannten, feinmotorischen und bewegungsfähigen Seite kennen.

Die Bewegungsfreiheit in Ihrem Körper um das Pferd zu „führen“

Der nächste Schritt ist es dann, der Hand beizubringen, dass der Zügel weder schlottern noch zu fest gespannt sein darf, damit die Verbindung zum Pferdemaul erhalten bleibt. So können die Finger mit dem Gewicht der Zügel spielen und dabei das Gebiss-Mundstück in einer feinen Balance bewahren. Damit kann der Reiter seiner Aufgabe nachkommen, dem Pferd mit der Hand gut zuzuhören, wenn es uns über Festigkeiten und Spannungen berichten möchte – und natürlich – dafür eine Lösung zu finden. Weicht das Pferd erstmal mit dem Kopf nach oben aus, verhält es sich, oder eilt es, dann spannt es seine Genick- und Kaumuskeln an und wird unnachgiebig im Maul.

Wenn die Hände des Menschen zum größten Teil des Problems werden

Heute ist es nicht mehr vertretbar, dem Pferd den Druck und die Einwirkung des Gebisses so unangenehm wie möglich zu machen, nur damit es „gehorsam auf die Hand“ wird und im Genick nachgibt. Damit sich die freie Ganaschenbiegung, in die sich rundenden Halswirbel schmiegen kann, ist wie die Kopfbalance (das Gegenteil vom überstreckten, „offenen“ Genick) nur mit der Zwanglosigkeit und der Balance der Genickmuskeln möglich – auch daran ist unsere Hand beteiligt.

Damit alle Strukturen den Pferdehals in eine herrlich kraftvolle Aufrichtung tragen können

Es ist zwar für jeden sehr leicht, das Pferd an die einseitig gehaltene Hand heranzureiten, weil die Hand dann in die seitlichen Kaubewegungen des Pferdes einwirkt. Aber die Durchlässigkeit, (die das unbedingte Ziel bleiben sollte) geht eben durch den ganzen Körper, setzt den gleichmäßigen Vortritt des Beckens und der Hinterbeine voraus, das unbefangene Tragen des Halses (damit das Halsgeflecht entstehen kann) sowie den ungestörten und geradeaus getragenen Unterkiefer des Pferdes.

Das Seminar, mit dem ihre Hände die „Schönschrift“ der Reiterei beginnen

Unsere Hände sind die wahren Tausendsassas der Reiterei, weil die Aufmerksamkeit, das „Zuhören“, die Orientierung und die vertrauensvolle Sicherheit, die wir dem Pferd durch unsere Hände geben können, so wichtig für den verbindenden, täglichen Umgang mit dem Pferd – aber auch die Grundlage für ein unabhängiges Reiten sind. Um Gefühl, Fingerfertigkeit und die Bewegungsfähigkeit der Handgelenke zu verbessern, haben ihre Hände ein eigenes Seminar mehr wie verdient.

Die Hände „frei haben“

Sobald ihre Hände von der Bewegungsfähigkeit geführt werden, beginnen die „Handgespräche“. Ihre Hände lassen sich dann nicht mehr von äußeren Reizen und belastenden Situationen ablenken, werden immer bewusster einsetzbar und handlungsfähiger. Damit werden die hochkomplexen Vorgänge im Maul, im Zungen- und Zungenbeinapparat, in Genick und im Kiefergelenk, die Ganaschenfreiheit, diverse Drüsen und der Übergang zum Hals und der Hals selbst bestens geschützt.

Die Gefühlvolle Verbindung zum Pferd

Sie sehen, es gibt so viele Gründe sich wirklich sehr eingehend mit den Händen zu beschäftigen. Wir haben also einen ganz besonderen Seminartag vor uns, in dem ihre „Hände“ die absolute Hauptrolle spielen. Die weiteren Themen entnehmen Sie bitte meiner Webseite biomotorik@gmx.de auf der ich sie dann auch ausführlicher behandeln werde.

Mit dem eintägigen Seminar „Handgespräche“ können Sie nicht nur Ihren Körper in seine feinmotorischen Verbindungsmöglichkeiten der Abstimmung einweisen. Gleichzeitig zu vielen praktischen „Entdeckungen“ kommen Sie zu jeder Menge Denkanstöße, mit der ihre unabhängige Hand körperliche und reiterliche Fragen ihres Pferdes immer feinfühliger beantworten kann.

Ich verspreche Ihnen ein spannendes Seminar mit einem äußerst wichtigen Inhalt, weil losgelassene Körperbewegungen den Reiterhänden genau die Orientierung und Sicherheit geben, die das Pferd von Ihnen braucht. Durch die „Handgespräche“ können Sie damit starten, ihren Körper zu feinfühligen Händen, Armen und Schultern „umzustrukturieren“.

„Mangels genauer Kenntnis, zu WISSEN, wann der Körper des Pferdes, welche Informationen von uns braucht, ist es wohl die beste Strategie, die Fragen des Pferdes mit der Hand zu verstehen“.

Monika Buhl

Im Januar 2024